Klinische Diagnose "Klimaterium"

06.05.2025

Was ist die Menopause?

Die Menopause bezeichnet den Zeitpunkt, an dem eine Frau 12 Monate hintereinander keine Menstruation mehr hatte – ohne dass eine andere Ursache vorliegt. Sie markiert das Ende der Fruchtbarkeit. Das durchschnittliche Alter liegt bei etwa 51 Jahren.2

Die Zeit vor der Menopause, in der die Hormonspiegel schwanken und erste Symptome auftreten, wird Perimenopause genannt. Die gesamte Übergangsphase vom Wechsel der Hormonproduktion bis mehrere Jahre nach der Menopause heißt auch Klimakterium oder umgangssprachlich Wechseljahre.


Die klinische Diagnose: Mehr als nur „Wechseljahre“

Die Menopause wird meist klinisch diagnostiziert, also anhand der Symptome und der Menstruationsgeschichte. Bei Frauen über 45 Jahren ist keine Blutuntersuchung notwendig, wenn:

  • die Periode seit 12 Monaten ausbleibt
  • typische Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auftreten. Es gibt einen medizinischen Fragebogen, den du auch im Kapitel "Hormone im Chaos" in unser App findest.
  • keine anderen gesundheitlichen Ursachen vorliegen

Die Diagnose orientiert sich an einem klaren klinischen Rahmen. Dieses Wissen ist wichtig, um Frauen in dieser Übergangszeit bestmöglich zu unterstützen.


Typische Symptome, die zur ärztlichen Abklärung führen

Es gibt bis zu 34 verschiedene Symptome.

  • Unregelmäßige oder ausbleibende Perioden
  • Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen
  • Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen
  • Scheidentrockenheit und vermindertes sexuelles Verlangen

Hormonelle Tests: Wann sind sie sinnvoll?

Obwohl FSH, LH und Östradiol gemessen werden können, sind sie für die Standarddiagnose bei Frauen über 45 nicht notwendig.

Hormonuntersuchungen sind sinnvoll:

  • Bei Frauen unter 45 Jahren, wenn eine vorzeitige Menopause vermutet wird
  • Wenn Symptome untypisch sind oder andere Erkrankungen ausgeschlossen werden sollen (z. B. Schilddrüsenstörungen)

Typische Werte:

  • Follikelstimulierendes Hormon (FSH): erhöht → Hinweis auf nachlassende Eierstockfunktion
  • Luteinisierendes Hormon (LH): erhöht
  • Östradiol: niedrig

Diese Tests können dabei helfen, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie die Menopause verursachen, etwa Schilddrüsenerkrankungen oder andere hormonelle Ungleichgewichte.


Situative und induzierte Menopause

Zudem können eine vorzeitige Menopause (vor dem 40. Lebensjahr) und die Perimenopause (die Übergangsphase vor der Menopause) mit schwankenden Hormonspiegeln und unregelmäßigen Zyklen einhergehen, was die Diagnose erschwert. In solchen Fällen beobachten Ärztinnen und Ärzte die Symptome über einen längeren Zeitraum und führen bei Bedarf wiederholte Hormonuntersuchungen durch.

Nicht jede Menopause verläuft auf natürlichem Wege. Es gibt auch Fälle wie die chirurgische Menopause – etwa nach der Entfernung der Eierstöcke – oder eine therapiebedingte Menopause, die häufig durch Chemotherapie oder Strahlentherapie ausgelöst wird. In solchen Situationen treten die menopausalen Symptome meist plötzlich und intensiver auf und erfordern eine spezielle Diagnostik und unterstützende Betreuung.3

  • Operationen (Entfernung der Eierstöcke)
  • Therapien (Chemotherapie, Strahlentherapie)
  • Vorzeitige Menopause (vor dem 40. Lebensjahr)

Warum regelmäßige Gesundheitschecks wichtig sind

Die Diagnose der Menopause ist nur der Anfang. Regelmäßige Nachkontrollen – einschließlich Knochendichtemessungen, kardiovaskulärer Untersuchungen und mentaler Gesundheitschecks – werden empfohlen, um die langfristigen Auswirkungen des Östrogenrückgangs zu erkennen und zu behandeln.


Empfohlen werden regelmäßige Kontrollen wie:

  • Knochendichtemessung (Osteoporose-Risiko)
  • Herz-Kreislauf-Checks
  • Mentale Gesundheit (Depressionen, Ängste)


Fazit

Die Menopause ist ein natürlicher Lebensabschnitt, doch ihre Diagnose kann – je nach Alter, Symptomen und Krankengeschichte – unterschiedlich komplex sein. Während viele Frauen allein anhand klinischer Anzeichen diagnostiziert werden, liefern Hormonuntersuchungen wichtige Erkenntnisse bei komplizierten oder früh einsetzenden Fällen. Unabhängig von der Art der Diagnose ist ein unterstützender und informierter Umgang entscheidend, um diesen Lebensabschnitt mit Zuversicht und Fürsorge zu bewältigen.

Wichtig: Eine gute ärztliche Begleitung und Informationen helfen, diese Lebensphase mit Zuversicht und einem Gefühl der Kontrolle zu meistern.

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Quellen

  1. How do healthcare providers diagnose menopause? (2021, November 16). http://www.nichd.nih.gov/. https://www.nichd.nih.gov/health/topics/menopause/conditioninfo/diagnosed
  2. Menopause - Symptoms, diagnosis and treatment | BMJ Best Practice US. (n.d.). https://bestpractice.bmj.com/topics/en-us/194
  3. Understanding your Menopause diagnosis | Hormone Health Network. (n.d.). https://www.endocrine.org/menopausemap/understanding-the-diagnosis/index.html

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