Stressmuster erkennen und verändern, ein Guide für mehr Selbstfürsorge
Stress ist ein ständiger Begleiter in unserem Alltag. Doch wenn du lernst, mit Stress umzugehen und ihm gezielt entgegenzuwirken, kannst du deine Leistungsfähigkeit erhalten und dein Wohlbefinden steigern.
Ein Interview mit Sanne Peterson: Wie funktioniert Stressmanagement in den Wechseljahren?
S: Lass mich lieber allgemeiner starten, denn Stress zeigt sich bei jedem Menschen etwas anders. Es geht darum, selbst zu verstehen, was die emotionalen und physischen Blockaden sind und diese zu lösen. Mein Ziel ist es, meine Klient*innen zu inspirieren und zu befähigen ihr volles Potenzial erkennen und nutzen. Denn Stress ist auch ein Antreiber und muss nicht nur negativ gesehen werden.
Zu deiner Frage, was passiert in den Wechseljahren: Der Hormonhaushalt verändert sich. Stress verstärkt den Progesteronmangel und kann so zu verschiedenen Beschwerden führen. Das heisst, du kommst viel schneller an deine Grenzen.
Ich habe kürzlich das Buch "Weise Frauen" von Miriam Stein gelesen, und sie beschreibt einen sehr spannenden Aspekt: Die Wechseljahre sind die Chance, Dinge zu ändern, um in die nächste Lebensphase entspannter einzutreten. Das heisst, du kannst dies als Anstoß nutzen, um mit deinen negativen Mustern zu brechen.
Erwartungsmanagement mit dir selbst
"Wir Frauen sind so pflichtbewusst, uns wurde antrainiert, die Erwartungen von anderen gerecht zu werden, niemanden zu enttäuschen, hängen zu lassen. Ein bisschen mehr Egoismus würde uns aber auch mal gut tun."
... Wir müssen lernen, auch mal "nein" zu sagen und unsere eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.
Wirf einen kritischen Blick auf deinen Terminkalender: Wo hast du Platz, um Zeit für dich selbst einzuplanen? Und wenn du keine Lücke siehst, was kannst du streichen oder verschieben?
Es muss nicht gleich ein ganzer oder halber Nachmittag sein. Manchmal helfen schon kurze Intervalle, um zu entspannen. Kurze, minutenlange Atemübungen in regelmäßigen Abständen sind wirksam.
Stressmuster erkennen und verändern
S: Ein weiteres wichtiges Konzept ist, die eigenen Stressmuster zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um ihnen entgegenzuwirken.
Perfektionismus ist ein häufiges Stressmuster, das wir in den Wechseljahren besonders kritisch hinterfragen sollten. Der Drang nach Perfektion kann zu Überforderung, Frustration und einem ständigen Gefühl des "Nicht-Genug-Seins" führen. Das verstärkt Stress und kann unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beeinträchtigen. In den Wechseljahren verändern sich viele Dinge in unserem Leben. Es ist wichtig, dass wir lernen, loszulassen und auch mal "gut genug" sein zu lassen. Perfektionismus ist oft ein erlerntes Muster, das wir verändern können. Indem wir unsere Erwartungen an uns selbst und andere überprüfen und realistische Ziele setzen, können wir Stress reduzieren und mehr Gelassenheit in unseren Alltag bringen.
Typische Stressmuster sind
- Perfektionismus
- Überforderung
- Schwierigkeiten, "nein" zu sagen
- Negative Gedanken
- Konflikte
Was kannst du lernen?
- Welche individuellen Stressmuster du hast: Wie entsteht Stress bei dir? Wie zeigt sich dieser körperlich (z.B. Fingernägelkauen, Haarausfall, aufgeblähter Bauch)? Oder in deiner Stimmung? Wie reagierst du auf dein Umfeld? Gibt es bestimmte Auslöser?
- Was sind deine typischen Reaktionen?
- Was kannst du verändern?
- Mit welchen Routinen baust du Stress am schnellsten ab? (Atemübung, kurz rausgehen?)
- Wie verbindest du das mit einem anspruchsvollen Berufsalltag
- Kurzfristige Entlastung: Atemübungen, eine kurze Pause oder Bewegung können sofort helfen, das Stresslevel zu senken.
- Langfristige Stressprävention: Was kann ich langfristig ändern, um Stress zu vermeiden? Dazu kann gehören, bewusst Grenzen zu setzen, oder einen Ausgleich im Alltag zu finden.
Wusstest du, dass
Der Menstruationszyklus beeinflusst, wie gut wir mit Stress umgehen können? In der Follikelphase, also der Phase gleich nach der Menstruation sind wir stressresistenter. In der Lutealphase, brauchen wir mehr Ruhe. Zyklusbewusstsein kann uns helfen, deine Energiereserven besser zu managen.
Eigentlich geht es immer um zwei Aspekte: Selbstfürsorge und Selbstverantwortung.
Es ist wichtig, auf deine Bedürfnisse zu achten und deine Grenzen zu kennen. Gerade jetzt brauchst du regelmäßige Pausen, um zur Ruhe zu kommen und in dich hineinzuhorchen. Was tut dir gut? Was brauchst du gerade?
Achte auf dich und versuche, eine Balance zwischen den verschiedenen Bereichen deines Lebens zu finden: Arbeit, Familie, Freizeit. Nimm dir Zeit für Dinge, die dir Freude machen und dich entspannen. Pflege deine Freundschaften und verbringe Zeit mit Menschen, die dir wichtig sind.
Und ganz wichtig: Es ist okay, sich auch mal Unterstützung zu holen. Wenn du das Gefühl hast, dass du allein nicht weiterkommst, sprich mit einem Coach, einer Therapeutin oder einer anderen Vertrauensperson. Gemeinsam findet ihr Wege, um die Herausforderungen der Wechseljahre zu meistern.
Fazit
Es ist wichtig, aktiv etwas für die eigene Entspannung und das Wohlbefinden zu tun. Regelmäßige Pausen, eine gesunde Ernährung und Entspannungstechniken können helfen, Stress abzubauen und die Energiereserven wieder aufzufüllen.
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