Microdosing, zyklische, bioidentisch

05.11.2025

Wirkbeginn und individuelle Anpassung

Die Wirkung einer HRT beginnt meist in wenigen Tagen, besonders bei Hitzewallungen und nächtlichem Schwitzen. Andere Beschwerden wie Schlafprobleme und Stimmungslabilität bessern sich oft innerhalb einiger Wochen. Die Therapie wird individuell abgestimmt und regelmäßig ärztlich kontrolliert, um Dosierung und Form optimal anzupassen. Eine übliche Anwendungsdauer liegt bei bis zu fünf Jahren, mit anschließendem langsamen Ausschleichen; gegebenenfalls kann die Therapie bei erneuten Beschwerden nach ärztlicher Rücksprache wieder aufgenommen werden.

Ärztliche Kontrolle bei HRT

Regelmäßige Kontrollen sind entscheidend: Dazu gehören eine ärztliche Anamnese mit Erfassen der Symptome und Nebenwirkungen, Blutuntersuchungen zur Bestimmung von Hormonen und weiteren Risikofaktoren sowie apparative Untersuchungen wie Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung. Bei Zyklusblutungen und unregelmäßigen Blutungen sollte die Gebärmutterschleimhaut ärztlich kontrolliert werden, da bei Frauen mit Uterus das kombinierte Hormon (Östrogen + Gestagen) den Schutz vor Endometriumkrebs sichert.

Alternativen zur HRT

Alternativen sind vor allem bei Kontraindikationen zur HRT relevant. Dazu gehören:

  • Hormonfreie Medikamente zur Linderung von Hitzewallungen (z.B. bestimmte Antidepressiva, Gabapentin)
  • Pflanzliche Phytohormone (Soja, Traubensilberkerze), deren Wirksamkeit aber nicht ausreichend belegt ist und deren Sicherheit bezüglich Krebsrisiken umstritten ist
  • Hormonhaltige Cremes oder Gels für lokale Beschwerden wie vaginale Trockenheit (mit geringem systemischen Risiko)
  • Ernährungsumstellung, Vermeidung von Alkohol, Koffein und scharfen Gewürzen zur Symptomlinderung
    Diese Optionen sind weniger effektiv bei starken Wechseljahresbeschwerden, können aber für manche Frauen eine Alternative darstellen.

Langfristige Wirkungen: Knochenschutz und Herz-Kreislauf

HRT kann den Knochenschwund (Osteoporose) bei postmenopausalen Frauen deutlich verlangsamen und so Frakturen vorbeugen. Hinsichtlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt eine HRT den Gefäßverschleiß (Atherosklerose), wenn sie frühzeitig (innerhalb von 10 Jahren nach Menopause oder unter 60 Jahren) begonnen wird. Bei älteren Frauen mit bestehenden Gefäßablagerungen kann die HRT hingegen Risiken erhöhen.

Risiken im Vergleich zum Nutzen

  • Brustkrebsrisiko: Eine HRT mit Östrogen-Gestagen-Kombination kann das Brustkrebsrisiko leicht erhöhen, vor allem bei langjähriger Anwendung. Die alleinige Östrogentherapie zeigt geringeres Risiko. Die Wahl natürlicher Gestagene kann das Risiko womöglich senken.
  • Thromboserisiko: Orale HRT erhöht das Risiko für Venenthrombosen und Lungenembolien, transdermale (Hautpflaster, Gel) Anwendungen sind hier risikoärmer.
  • Schlaganfallrisiko: Orale HRT kann das Risiko leicht erhöhen, vor allem im höheren Alter; transdermale Formen scheinen hier weniger problematisch.
  • Krebsrisiko der Gebärmutterschleimhaut: Bei Frauen mit Uterus ist die Kombination aus Östrogen und Gestagen wichtig, um das Risiko einer übermäßigen Schleimhautverdickung und Krebs zu vermeiden.

Die Nutzen-Risiko-Abwägung hängt stark von Alter, Vorerkrankungen und persönlichen Risikofaktoren ab. Bei Frauen unter 60 ohne besondere Risikofaktoren überwiegt meist der Nutzen.

Behandlung in der Postmenopause und darüber hinaus

Die HRT ist auch in der Postmenopause wirksam, vorrangig zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden und zum Knochenschutz. Ab 65 Jahren ist der Beginn einer HRT eher kritisch zu bewerten, da das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Thrombosen zunimmt. Bei Frauen, die eine HRT bereits länger anwenden und gut vertragen, kann eine individuelle Therapieentscheidung getroffen werden. Falls Symptome anhalten, sollte die Therapie sorgfältig abgewogen und engmaschig überwacht werden.


Diese Ergänzungen machen den Artikel umfassend, praxisrelevant und ausgeglichen hinsichtlich Nutzen und Risiken der HRT. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und individuelle Therapieoptimierung sind Schlüsselaspekte für eine sichere und wirksame Behandlung. Zudem werden Alternativen und Langzeitwirkungen berücksichtigt, was die Orientierung für Betroffene und Ärzte erleichtert.

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