Zwischen- oder Schmierblutungen

05.11.2025

Zwischen- oder Schmierblutungen
Der Beginn der Perimenopause und was wirklich dahintersteckt. In diesem Artikel gehen wir auf einige Fachbegriffe der Menstruation ein.

  • Menorrhagie: Verlängerte Blutungen, die länger als sieben Tage dauern.
  • Polymenorrhoe: Häufigere Blutungen mit kürzeren Zyklusabständen.
  • Schmierblutungen: Leichte Blutungen zwischen den regulären Perioden.
  • Zwischenblutungen: Unregelmäßige Blutungen außerhalb des normalen Zyklus.​

Zwischenblutungen

Sind meist hormonell bedingt und treten  übrigens zu einem regelmäßigen Zeitpunkt im Zyklus auf.

Wenn das Progesteron sich zurückzieht

Einer der ersten hormonellen Schritte, den dein Körper in dieser Übergangszeit macht, ist das allmähliche Absinken des Progesterons. Dieses Hormon, das oft im Schatten des bekannteren Östrogens steht, hat eine stille, aber entscheidende Rolle: Es stabilisiert. Im Zyklus. In der Gebärmutter. In deiner inneren Verfasstheit. Eine Gelbkörperschwäche bedeutet, dass dein Körper zu wenig Progesteron produziert und so in ein Ungleichgewicht gerät.

Wenn Progesteron sinkt, gewinnt das Östrogen zeitweise die Oberhand. Und dieses Ungleichgewicht kann Folgen haben:

  • In der Gebärmutter: Die Schleimhaut baut sich unter dem Einfluss von Östrogen stärker auf. Fehlt Progesteron als Gegenspieler, kann sie sich nicht mehr kontrolliert zurückbilden. Das Ergebnis: unregelmäßige Zwischenblutungen, ungewöhnlich starke oder langanhaltende Regelblutungen.
  • In der Brust: Das Drüsengewebe reagiert empfindlich. Viele Frauen spüren ein Spannungsgefühl, ein Druck, manchmal sogar Schmerz – als würde der Körper signalisieren: Etwas ist im Umbau.

Was du nicht sehen kannst – aber fühlst

Progesteron wirkt nicht nur im Unterleib. Es hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Im Gehirn wird es zu einer Substanz umgewandelt, die dem körpereigenen Botenstoff GABA ähnelt – unserem inneren Beruhigungsmittel. Es hilft beim Einschlafen, beim Abschalten, beim Loslassen.

Wenn diese stabilisierende Kraft weniger wird, ist das oft das erste, was du spürst. Nicht im Blutbild, sondern in deinem Alltag:

  • Abends liegst du wach, obwohl du müde bist.
  • Deine Gedanken kreisen – um Dinge, die du längst abgehakt glaubtest.
  • Ein Gefühl von Nervosität ohne Grund schleicht sich ein.

Diese Unruhe ist nicht „übertrieben“. Sie ist nicht eingebildet. Sie ist der feine Vorbote dessen, was dein Hormonsystem gerade im Stillen neu sortiert.


Ein Frühwarnsystem mit Gefühl

Der Beginn der Perimenopause ist kein plötzliches Ereignis – sondern ein schleichender Wandel, den du oft früher spürst, als jede Blutuntersuchung ihn zeigen kann. Und je besser du diese frühen Zeichen kennst, desto klarer kannst du mit deinem Körper in Dialog treten.

Denn er spricht mit dir – nicht immer in Worten, aber in Empfindungen.
Und du darfst lernen, wieder zuzuhören.


📚 Quellen und Hintergrundwissen

  • Prior JC. Perimenopause: the overlooked transition. Climacteric. 2022.
  • Genazzani AR, et al. Neurosteroids and mood: Progesterone-derived neuroactive steroids in the regulation of mood and behavior. Gynecol Endocrinol.
  • Deutsche Menopause Gesellschaft: Informationsblätter zur hormonellen Umstellung

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